Die Idee zu einem Nebengebäude an der Zühlsdorfer Kirche entstand 2010 rund um den 100jährigen Geburtstag des Kirchenbaus. Bis dahin musste jeder Tropfen Wasser in Kanistern herangeschafft werden. Bei den Feierlichkeiten erwies sich vor allem das Fehlen von einem WC, einem heizbaren Nebenraum sowie einem stufenlosen Zugang als schwierig. Eine kleine Gruppe von Gemeindegliedern entwickelte ein Konzept und realisierte es gegen verschiedene Widerstände, aber auch mit externer Unterstützung innerhalb der folgenden 10 Jahre.
Die ungewöhnliche halbrunde Architektur des kleinen Gemeindehauses stammt aus der Feder von Frau Prof. Claudia Lüling und folgte diversen Notwendigkeiten, wie Denkmalschutz (Abstand zum
Kirchengebäude) und Grundstückszuschnitt (Abstand zu den Nachbargrundstücken).
Die Gestaltung der Außenanlagen (barrierefreie Zuwegung zu beiden Gebäuden) ließ eine Art Bühne zwischen Gemeindehaus, Kirche und Kirchgarten entstehen, die sich inzwischen für
Open-Air-Ereignisse sehr bewährt hat.
Die große Glasfassade, mit der sich das Haus zum Dorf hin öffnet, hat dem Haus einen Namen gegeben: das Glashaus. Dazu passend wurde für das Haus ein Glaskunstwerk geschaffen. Zwischen den Türen
am rechten und linken Portal hängen 27 in Gold geritzte gläserne Miniaturen, die wilde Pflanzen aus der Zühlsdorfer Umgebung zeigen. Sie wurden entworfen und realisiert von der Wandlitzer
Glaskünstlerin Annelie Grund.
Die gelben Backsteine, die Kirche und Glashaus miteinander verbinden, sind historisch, sie entstammen dem alten Weg, der um die Kirche lief.
Die Gebeine, die während der Bauarbeiten zum Vorschein kamen – die Kirche war bis 1895 vom Friedhof des Dorfes umgeben – wurden bewahrt und feierlich in einem Sammelgrab an der östlichen Ecke der
Kirche beigesetzt. Eine kleine Tafel und ein altes Steinkreuz weisen darauf hin.
Fotos von der Grundsteinlegung bis zur feierlichen Eröffnung finden Sie hier.
Hier finden Sie eine Übersicht der Ausstattung des Glashauses.